
Zur Übergabe waren die Bildungsministerin Afghanistans, Prof. Dr. Farida Momand, und der deutsche Botschafter in Afghanistan, seine Exzellenz Markus Potzel, gekommen. In ihren Ansprachen würdigten beide die Bedeutung der Ausbildung von Bergbauexperten und Geologen für eine nachhaltige Entwicklung des afghanischen Rohstoffsektors.
An der Weiterbildung in Freiberg nahmen Dozenten der Universität Kabul, der Polytechnischen Universität Kabul, der Universität Balkh und der Universität Bamiyan teil. Dort unterrichten die jungen Dozenten Bachelorstudenten unter in Geographie, Geologie, Geodäsie und Bergbau. Während der Weiterbildung in Freiberg erhielten sie Einblicke in die Laborarbeit und schauten sich die Umsetzung in der Praxis im Forschungs- und Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ sowie bei der Besichtigung von geologischen Aufschlüssen und Bergbaubetrieben an. „Die Motivation und das Interesse der afghanischen Hochschullehrer an der Weiterbildung ist sehr hoch“, lobt Prof. Carsten Drebenstedt, Leiter der Professur für Bergbau - Tagebau und Projektleiter der TU Bergakademie Freiberg. Der Bergbauprofessor arbeitet seit vier Jahren an dem Projekt.
„Wenn es gelingt, das Humankapital und die natürlichen Ressourcen Afghanistans in Bergbauprojekten zusammenzubringen, können wir einen wertvollen Beitrag für die Entwicklung des afghanischen Rohstoffsektors leisten“, appellierte Prof. Drebenstedt an die afghanischen und deutschen Regierungsvertreter. Man müsse den Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive geben. Das AMEA (Academic Mining Education Afghanistan)-Projekt sei dafür genau richtig.
Die Weiterbildung der Hochschullehrer ist eine der Aufgaben des seit 2 Jahren laufenden AMEA-Projektes, das vom Auswärtigen Amt für zunächst drei Jahre finanziert und von der Technischen Universität Bergakademie Freiberg gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) und der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird. Neben der Weiterbildung gehören auch die Ausbildung von 15 Master-Studenten in Geo-Studiengängen an der Freiberger Universität sowie der Aufbau von Laboren an der Fakultät für Bergbau und Geologie der Kabuler Polytechnischen Universität und die Ausstattung der Bibliothek mit relevanter Literatur.
Die Übergabe der Zertifikate erfolgte am Rande eines dreitägigen Workshops zur Ausbildung in den Studienprogrammen Geologie fester mineralischer Rohstoffe, Tagebautechnik und Tiefbau. Zum Abschluss des Workshops, an dem auch Vertreter der afghanischen Bergbauindustrie, des Bergbauministeriums und des Bildungsministeriums teilnahmen, überreichte Prof. Drebenstedt das aktuelle Buch der Freiberger Universität „Auf der Erde Leben“ an die Bildungsministerin und den Botschafter als Dank für die bisherige Unterstützung.