
Schon seit Jahrhunderten begeistern die bunten Turmalinvarianten wie Rubellit, Verdelith oder Indigolith mit ihren intensiven Farben und ihrer präzisen Feinstruktur als Sammlungs-objekte oder Schmucksteine. Die Sonderausstellung konzentriert sich aber auf die rein äußerlich pechschwarz erscheinenden Turmalinkristalle. Diese häufige Turmalinart „Schörl“ verbirgt in ihrem Inneren eine ungeahnte Farben- und Formen pracht, wenn man sie nur dünn genug schleift. „Es ist jedes Mal ein magischer Akt, wenn eine schwarze Kristallscheibe beim Schleifen immer transparenter und farbiger wird und dann ihre einzigartige Struktur zu erkennen gibt“, erklärt Dr. Paul Rustemeyer, Mineraliensammler und –fotograf, der sich seit seiner Jugend für Minerale begeistert. „Turmaline sind Minerale, die viel über ihre inneren Strukturen, über ihre Entstehung, ihr Werden und Vergehen er-zählen - das fasziniert mich besonders“, fügt der Leihgeber hinzu. „Das Schleifen selbst ist auch ein meditativer Akt“, betont er.
Mit Hilfe der Mikrofotografie gelang es Rustemeyer, die traumhaft schöne Welt der Kristallbilder einzufangen und mineralogisch zu interpretieren. Die Ergebnisse sind bis zum 25. September in der Sonderausstellung zu sehen. „Die fantastischen Fotos machen die Ausstellung zu einer Augenweide. Sie verbinden künstlerischen Anspruch und Ästhetik mit wissenschaftlicher Aussage“, so Dziwetzki.
Viele der neu entdeckten Strukturen erlauben wie eine Röntgenaufnahme Einblicke in das Innere der Turmaline und die zahlreichen, in ihnen gespeicherten kristallografischen Informationen. So erfahren die Besucher beim Betrachten der einmaligen großformatigen Turmalinbilder gleichzeitig neueste wissenschaftliche Erkenntnisse über das Wachstum der Kristalle.
Als besonderes Highlight gibt es anlässlich der Sonderausstellung ein „Gipfeltreffen“ der schönsten farbigen Edelsteinturmaline aus Sachsen. Die historischen Funde kommen aus den „Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden“, dem Naturkundemuseum Chemnitz sowie aus der Sammlung der TU Bergakademie Freiberg. Stücke aus Privat- und Museumssammlungen ergänzen zudem die Vielfalt der dunklen Turmaline Sachsens.
Mit 3500 Mineralen, Edelsteinen und Meteoriten ist die terra mineralia, Dauerausstellung der TU Bergakademie Freiberg, eine der größten, schönsten und faszinierendsten Mineralienausstellungen der Welt. Eine überwältigende Präsentation und das historische Ambiente des Schlosses Freudenstein lassen die Minerale in einer völlig neuen Schönheit erstrahlen.
Impressionen:
Weitere Informationen:
Öffnungszeiten Ausstellung
10. Juni – 25. September 2016
- Mo–Fr 10–17 Uhr
- Sa–So, feiertags 10–18 Uhr
Eintrittspreise
(Kombiticket mit der terra mineralia)
- Erwachsene 12,00 Euro
- Schüler und Studenten 6,00 Euro
- Familien 25,00 Euro
- Erwachsenengruppen 9,00 Euro
- Schüler- und Studentengruppen 5,00 Euro