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Untersuchungen zu Treibhausgasen im Amazonasbecken gehen in die zweite Runde

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Freiberger Wissenschaftler beim Entnehmen von Bodenproben © Jörg Matschullat

An zwölf Standorten im zentralen Bereich des Amazonasbeckens um Manaus und im Süden nahe der Grenze zu den Bundesstaaten Acre und Rondônia unternimmt das deutsch-brasilianische Wissenschaftlerteam die Messungen und die Probenahmen. Während bei der ersten Expedition die Regenzeit die Untersuchungen in dem stark strukturierten und unebenmäßigen Gelände erschwerten, herrscht in Brasilien momentan Trockenzeit. „Statt Schlammschlacht heißt es nun tägliche Staubbäder. Der sehr feine Staub dringt in wirklich alle Ritzen und fordert unsere Technik und Ausrüstung“, erklärt Prof. Jörg Matschullat von der TU Bergakademie Freiberg. 

Überraschend ist dabei für die Forscher die Intensität der Trockenzeit. In den Klimadiagrammen von Südamazonien ist August der Trockenmonat. Doch schon seit Ende Juni gab es keinen Regen mehr. „Das Weideland knistert wie Papier, flächenhafte Schwelbrände füllen die Luft auf weiten Flächen mit Ruß und dickem Aerosol. Auch die Wälder sind trocken. Bäume stürzen ohne Vorwarnung einfach in sich zusammen, manche unserer Wege vom Februar/März sind zu beinahe unpassierbaren Dickichten geworden, durch die wir uns in sehr mühseliger Weise vorarbeiten müssen“, beschreibt Prof. Matschullat die Folgen.

Bereits im Jahr 2005 gab es die erste dieser Trockenzeiten. Das löste damals eine Energiekrise in Brasilien aus. 2010 und 2015 folgten zwei weitere etwa gleichstarke Trockenzeiten. Dass es nun ein Jahr später wieder eine solch intensive Trockenzeit gibt, ist ungewöhnlich und könnte eine Auswirkung des regionalen Klimawandels sowie der fortschreitenden Entwaldung der Region sein. Von den Bodenproben erhoffen sich die Freiberger Forscher nun weitere Erkenntnisse für das Verständnis des Gesamtökosystems im Amazonasbecken.

Das Projekt „EcoRespira-Amazon“ ist Teil eines Deutsch-Brasilianischen Forschungsprojekts, gefördert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ). Neben der TU Bergakademie Freiberg sind die nationale Boden- und Landwirtschaftsbehörde EMBRAPA, die Schutzbehörde für Amazonien IPAAM, die föderale Universität von Amazonien in Manaus (UFAM) und das Nationale Amazonas Forschungsinstitut INPA beteiligt.

Weitere Informationen:

http://blogs.hrz.tu-freiberg.de/ecorespira/ 

Foto © Jörg Matschullat
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