
Bakterien sind eine spannende Sache. Gerade für die Umwelt können sie sehr hilfreich sein. So nehmen spezielle Bakterienarten beispielweise Schadstoffe aus dem Wasser auf und machen es wieder sauber. Wie das funktioniert, untersucht Dr. Sophie Ullrich in Freiberg. Sie konzentriert sich dabei auf spezielle Bakterien der Gattung Ferrovum. Die säureliebenden Bakterien setzen Eisen-Ionen aus sauren Grubenwässern durch Oxidation um. Daraus schöpfen die Bakterien ihre Energie. Gleichzeitig verringern sie so die Eisenbelastung im Wasser.
„Als Umweltmikrobiologin interessieren mich besonders die genetische Zusammensetzung, die Stoffwechseleigenschaften und die Anpassungsmechanismen dieser Bakterienart. Dank des Stipendiums kann ich meine Forschung in diesem Bereich weiter ausbauen. Zukünftig möchte ich einzelne Stoffwechseleigenschaften näher untersuchen. Dabei interessieren mich besonders die Proteine, also die Biokatalysatoren, die Ferrovum die Eisenoxidation ermöglichen“, erklärt Dr. Ullrich.
Mit ihrer Forschung möchte die Biowissenschaftlerin herausfinden, ob sich die Bakterien für biotechnologische Anwendungen nutzen lassen. Biotechnische Verfahren können vielfältig in unterschiedlichsten Bereichen angewendet werden, beispielsweise in der Medizin (Rote Biotechnologie), in der Landwirtschaft (Grüne Biotechnologie) oder in der Industrie (Weiße Biotechnologie). Die bekannteste Anwendung ist wohl die Herstellung von Wein oder Bier mit Hilfe von Hefen.
Das klingt interessant? In den Studiengängen Angewandte Naturwissenschaft, Chemie, Geoökologie oder Umwelt-Engineering bekommen Studenten in Freiberg unter anderem vielfältige Einblicke in die Bio- und Umwelttechnologie. Hier geht’s zum Studienangebot: http://tu-freiberg.de/studium/studienangebot/studiengaenge.