
Das Gebiet vor Mittelitalien nahe der Äolischen Insel Panarea mit dem benachbarten Vulkan Stromboli ist für diesen Zweck der Forschung in Europa einzigartig. Die diesjährige Forschungsreise konnte mit 25 auszubildenden Tauchern einen Teilnehmerrekord verzeichnen.
Unter Leitung von Prof. Broder Merkel vom Institut für Geologie, und Dr. Thomas Pohl, Lehrbeauftragter für das Wissenschaftliche Tauchen in Freiberg, erkundeten die Kursteilnehmer die zahlreichen Tauchspots nahe der Insel und nahmen vor Ort Temperaturmessungen vor, untersuchten Gas- sowie Fluidaustritte und analysierten pH-Werte und Schwefelwasserstoff-Konzentrationen. Neben der Kartierung der bestehenden Seegraswiesen, nahmen die Taucher auch Proben von Weichtieren, um später die Anreicherung von Mikroplastik zu untersuchen – ein zunehmendes Problem vor allem für Muscheln. Eine weitere Gruppe untersuchte zudem das geothermische Potential mit dem Ziel, künftig eigene Messgeräte Unterwasser dauerhaft mit Strom betreiben zu können. Die Bearbeitung der Proben und Forschungsdaten ist bereits in vollem Gange – auf die Ergebnisse darf man gespannt sein.
Das Wissenschaftliche Tauchen bietet die TU Bergakademie Freiberg seit 1997 in Zusammenarbeit mit dem Universitätsportzentrum und der Fakultät 3 an. In einem zweisemestrigen Kurs lernen die Teilnehmer im Scientific Diving Center der Universität theoretische Grundlagen für das wissenschaftliche Arbeiten unter Wasser. Praktische Übungen im Schwimmbad lehren später den Umgang mit Werkzeugen, Kameras oder Probenahmegefäßen. Die Ausbildung zum „Scientific Diver“ schließt mit der zweiwöchigen Tauch-Exkursion nach Panarea ab.
Weitere Informationen:
Zum Scientific Diving Center: http://tu-freiberg.de/sdc