Der Rollout der intelligenten Messsysteme (iMSys) hat begonnen. Die Aufgaben liegen auf dem Tisch: Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von mehr als 10.000 Kilowattstunden werden mit intelligenten Messsystemen ausgestattet. Außerdem erhalten auch die Betreiber von dezentralen Anlagen ab 7 Kilowatt Leistung ein iMSys.
Also ziehen demnächst die Monteure los und installieren in den kommenden Jahren die erforderlichen Anlagen an den rund 2,3 Millionen Abnahmestellen. Die Daten fließen über die zertifizierten Gateways zu den Netzbetreibern. Die Netze laufen stabiler und die dezentrale Erzeugung ist in den Markt integriert. Ergebnis: Die Energiewelt ist digital.
Mit Mehrwerten überzeugen
Dass es nicht so einfach ist, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Der Nutzen der digitalen Energiewende muss auch beim Kunden ankommen. Er muss von den Möglichkeiten intelligenter Systeme überzeugt werden. Die Gegenargumente, wie RLM-Kunden erheben bereits alle 15 Minuten ihre Verbrauchs- und Leistungswerte an den Abnahmestellen und übermitteln diese ihrem Netzbetreiber, gilt es zu entkräften. Halten wir uns vor Augen: Die Betreiber der dezentralen Erzeugungsanlagen nehmen die iMSys als lästige Pflicht wahr. Von Zwangsbeglückung war stellenweise in den Medien zu lesen.
Die Digitalisierung muss diesen Kunden Mehrwerte bieten, um die Potenziale der iMSys in den Unternehmen zu entfalten. Das ist die Aufgabe der Messstellenbetreiber und Energievertriebe: Potenziale in Mehrwerte wandeln, in Anwendungen bündeln und als Dienstleistung anbieten. Ihre Aufgabe besteht damit aus nicht weniger als die „Killer-App“ der digitalen Energiewende zu finden.
Die Killer-App der digitalen Energiewende ist keine Einzelanwendung. Sie besteht aus IoT-basierten Energiedienstleistungen, die mehrere Software-, Hardware- und Servicekomponenten in einer Hand bündelt.
Digital Energielecks finden
Nähern wir uns der „Killer-App“ für Energieverbraucher mit einer Analogie. Die „Leckageortung“ ist eine bekannte und von vielen EVU angebotene Dienstleistung für Druckluft. Lassen sich ebenso „Energielecks“, also Mehr- oder fehlerhafte Verbräuche in den Anlagenparks der Unternehmen, digital identifizieren? Lässt sich herausfinden, welche Anlagen wann wieviel und gegebenenfalls zu viel Energie verbrauchen? Lassen sich Energieflüsse und -verbräuche anlagenscharf in Echtzeit darstellen? Die Antworten auf diese Fragen beantworten auch die Frage nach dem Mehrwert für die Kunden gegenüber ihrer Datenermittlung für eine Abnahmestelle im 15-Minutentakt.
Kiwigrids Partner, innogy, hat nachgefragt, vor welchen Herausforderungen die Energie- und Produktionsmanager der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stehen. Die Antworten verwundern kaum: Es mangelt in den Unternehmen an Transparenz, Fähigkeit und Wissen für eine Analyse der Energieflüsse. Zudem darf der laufende Betrieb in den KMU nicht unterbrochen werden. Drittens, als nicht zu vernachlässigender Punkt: KMU haben nur ein schmales Budget.
innogys Antwort an die Kunden heißt bit.B: Eine sofort verfügbare erschwingliche Technologie, die den Kunden Transparenz mit Echtzeit-Daten bietet und sich im laufenden Betrieb integrieren lässt. Das fehlende Know-how in den Unternehmen ersetzt eine einfache Software mit einfachen Installationsprozessen. Energieverbräuche, Besucherzahlen, Temperaturen und mehr: Mit bit.B lassen sich Betriebsabläufe optimieren und Energiekosten senken.
bit.B ist eine funkbasierte Technologie, die Daten erfasst, analysiert und damit Einsparmöglichkeiten im Unternehmen aufdeckt. Dafür sammeln Sensoren Energie-, Umgebungs- oder Produktionswerte, beispielsweise am Stromzähler, der Lichtschranke, an einer bestimmten Maschine oder in der Unterverteilung. Mitarbeiter des KMU können über den bit.B-Online-Monitor jederzeit auf die gesammelten Messdaten zugreifen.
Kiwigrids Plattform dient dabei als das skalierbare Rückgrat. Perspektivisch soll KiwiOS in das System integriert werden. Damit würden die angeschlossenen Energiegeräte und Anlagen auch gesteuert werden können, um zum Beispiel Spitzenlastmanagement zu ermöglichen.
Mehr Informationen: www.bitb.innogy.com
Behörden sind informationshungrig
Die dezentralen Erzeuger – nicht selten KMU mit einer Solaranlage auf dem Dach oder einem BHKW im Keller – stehen vor anderen Herausforderungen. Eigentlich sollte es einfach möglich sein, eine dezentrale Erzeugungsanlage zu kaufen, anzuschließen und die erzeugte Energie selbst zu nutzen oder in ein Netz einzuspeisen – ohne sich um Weiteres kümmern zu müssen.
Das „Plug and Play“ funktioniert allerdings maximal technisch. Dezentrale Erzeugung bedeutet für die Betreiber Bürokratie – also Aufwand. Dieser entspringt dem gesetzlich vorgeschriebenen Datenhunger des Berichtswesens. Daten wollen fortlaufend gesammelt, aggregiert und an verschiedenste Empfänger versendet werden. Die offenen Fragen beginnen bereits in der Datensammlung und Aggregierung: Sind die Daten richtig, sind die Daten vollständig? Weiter geht es beim Versand: Wer erhält welche Daten? Das bindet Mitarbeiter, die sich zudem noch kontinuierlich mit einer monotonen Arbeit auseinandersetzen müssen.
connect enlight automatisiert das Berichtswesen
Auch hier zeichnet sich ab, was eine intelligente digitale Anwendung leisten muss. Monotone, wiederkehrende Prozesse abbilden und Mitarbeiter zugunsten werthaltiger Aufgaben entlasten. Es gilt automatisierte Berichte mit wenigen „Klicks“ zu erzeugen und die „Ende-zu-Ende“-Konnektivität vom Zähler zum Bericht fehlerfrei sicherzustellen. „connect enlight“ ist eine Berichtsplattform für dezentrale Energieanlagen. Nutzer können aus einer Vielzahl von Berichtsformularen, zum Beispiel Erstattungsanträge für Energie- und Stromsteuer, auswählen und sich diese vollautomatisiert erstellen lassen. Dazu werden die Gasverbräuche sowie die Strom- und Wärmeerzeugung der Anlagen fernausgelesen und vollautomatisiert aufbereitet.
Die Idee für connect enlight stammt aus dem Haus der envia Therm, die selbst über 120 dezentrale Anlagen betreibt und mit dieser Lösung den Bürokratieaufwand für diese weitestgehend abschafft. Die envia THERM hat das Produkt auf Basis eigener Erfahrungen entwickelt und mit Kiwigrid umgesetzt.
Mehr Informationen: www.connect-enlight.de
„Low hanging fruits“ pflücken
Der Energievertrieb wandelt sich mit den Kundenbedürfnissen. Die genannten zwei Beispiele stellen die gerne zitierten „low hanging fruits“ dar. Sie zu pflücken, öffnet Energiedienstleistern Tür und Tor für weitere Schritte und Angebote. Das klassische Commodity-Geschäft reicht nicht mehr aus um Kunden zu gewinnen und zu binden. Kunden wollen Lösungen, um sparsam und effizient mit den Commodities zu arbeiten. Energievertriebe und auch Messstellenbetreiber werden künftig solche Lösungen anbieten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Kein Energievertrieb schafft es im Alleingang, derartig komplexe Energiedienstleistungen zu skalieren. Strategische Partner finden sich in den Bereichen Hardware, Software und IoT sowie Projektierung und Installation/Implementierung. Kiwigrid ist ein solcher Partner, dessen IoT-Plattform und Partnernetzwerk alle Wertschöpfungsstufen der neuen Energiedienstleistungen abdeckt.
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