
Roboter und 3D-Drucke können klassische Gießereien bei ihrer Arbeit unterstützen. Wie? Das untersuchen ab sofort die Mitarbeiter und Studenten am Gießerei-Institut der TU Bergakademie Freiberg. Gemeinsam mit dem Institut für Metallformung und der Schmiedeberger Gießerei hat es das Roboter-Lernzentrum gegründet. Ziel ist es, mit Hilfe moderner Technologien, monotone und schwere Arbeiten zu automatisieren und zugleich angehende Ingenieure bestens mit den neuen computergestützten Aufgaben vertraut zu machen.
Vor rund 250 Experten aus der Gießerei-Branche weihte Prof. Dr. Gotthard Wolf, Leiter des Gießerei-Instituts, mit Jens Then, Dezernatsleiter Bau- und Gebäudemanagement, das Roboter-Lernzentrum auf dem Gießereiabend des Ledebur-Kolloquiums ein. „Mit Hilfe der Automatisierung vieler Arbeitsgänge und dem Einsatz von Robotern in Gießereien tragen wir dazu bei, Arbeitsplätze in den Betrieben auch zukünftig attraktiv für junge Mitarbeiter zu machen und so den Nachwuchs sicherzustellen“, erklärt Prof. Wolf.
Mit ihrer Forschung im Bereich der Robotik und des 3D-Drucks legt die TU Bergakademie Freiberg die Weichen für Anwendungen innerhalb der Industrie 4.0. Gerade für regionale Unternehmen gilt es in Zeiten der rasanten technologischen Entwicklungen wettbewerbsfähig zu bleiben. Das funktioniert nur, wenn Mensch und Maschine optimal zusammenarbeiten. So lernen die Freiberger Studenten künftig, wie sich mit Hilfe von Robotern Gießerei-Prozesse steuern lassen. Die Bedienung können sie im Roboter-Lernzentrum dann gleich praktisch umsetzen. „Damit bilden wir hochqualifizierte, praxiserfahrene Fachleute für die Gießereibranche der Zukunft aus“, so Prof. Wolf.
Ein weiterer Forschungsbereich von Prof. Wolf und seinem Team sind 3D-Technologien für den Einsatz in der Gießerei. Die Anschaffung eines 3D-Druckers ist teuer und gerade für mittelständische Unternehmen mit ihrer Kleinserien-Fertigung bisher noch nicht rentabel. Die Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg untersuchen daher, wie sich 3D-Druck-Technologie kosteneffizient in der Serienfertigung einsetzen lassen.
Das Projekt ist eine gemeinsame Arbeit des Gießerei-Instituts und des Instituts für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg. Praxispartner ist die Schmiedeberger Gießerei GmbH. Gestartet ist das Forschungsprojekt im Frühjahr 2015.