
„China ist derzeit mit einer jährlichen Stahlproduktion von rund 1.000 Millionen Tonnen weltweiter Marktführer, da ist es nicht egal, was mit den dabei entstehenden großen Abfallmengen passiert“, erklärt Dr. Fan. Mit seinem Forschungsstipendium untersucht er in Freiberg bis Ende 2019, wie sich Abfallprodukte bei der Stahlerzeugung reduzieren und recyceln lassen. Seine Untersuchungen führt er am Institut für Eisen- und Stahltechnologie (IEST) der TU Bergakademie Freiberg durch.
„In unserem ‚Schlackenlabor’ analysiert er dafür Abfälle wie Schlacke oder Stäube bei Temperaturen von 1.650 Grad Celsius“, erklärt Prof. Olena Volkova, Leiterin des IEST. Dabei kommen ganz spezielle Labor-Instrumente zum Einsatz, wie zum Beispiel ein von den Wissenschaftlern selbst konstruiertes Erhitzungsmikroskop.
Nach Freiberg zog den 31-jährigen Werkstoffwissenschaftler der gute internationale Ruf der Technischen Universität: „Die Bergakademie ist in China im Bereich der Metallurgie sehr bekannt“, berichtet er. Mit seiner chinesischen Heimat-Universität Wuhan hat die TU Bergakademie Freiberg ein Abkommen über Doppel-Promotionsverfahren abgeschlossen. „Dort bin ich auch seit 2016 Gastprofessorin“, ergänzt Prof. Olena Volkova, die das Forschungsnetzwerk im Bereich der Stahltechnologie sehr schätzt.Bereits als Doktorand war Dr. Yong Fan im Ausland unterwegs. Mit einem Forschungsstipendium der renommierten „Japan Society for the Promotion of Science“ promovierte er an der Tohoku Universität im japanischen Sendai, danach zog es ihn nach Europa an die Katholische Universität Leuven in Belgien und nun an die TU Bergakademie Freiberg.
In den letzten fünf Jahren waren insgesamt acht internationale Humboldt-Stipendiaten zu Gast an der TU Bergakademie Freiberg. Die bundesweite Alexander von Humboldt-Stiftung fördert jährlich zirka 2000 Forschungsstipendien für Forscher aus aller Welt. Die Hauptherkunftsländer sind dabei die USA, China und Indien.